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Hunde richtig barfen

BARF für den Hund: die wichtigsten Basics

Früher oder später läuft das Thema BARF allen Hundehaltenden vor die Nase, ob sie wollen oder nicht. Dort setzt es sich hin, wedelt mit dem Schwanz und jault: „Beschäääftige Diiiich mit miiiiir!!!“
Woran das liegt? Nun, BARF ist in den vergangenen Jahren als naturnahe Fütterungsmethode immer beliebter geworden. Wie jede andere Form der Tierfütterung hat auch das Barfen eingefleischte Fans und knochenharte Gegner.

 
Und dann gibt es noch viele Menschen mit großen Fragezeichen über dem Kopf, die zu gern wüssten, was es damit eigentlich auf sich hat. Zu denen gehörst auch du? Dann findest du hier bestimmt einige hilfreiche Antworten. Fangen wir mal ganz von vorne an:


BARF – was heißt das eigentlich?

Es gibt verschiedene Aussagen darüber, wofür die vier großen Buchstaben stehen. Die einen munkeln, die ursprüngliche Bedeutung wäre „Bones And Raw Food“, also übersetzt „Knochen und rohe Nahrung“. Andere meinen, es stünde für „Born Again Raw Feeders“, was sich auf die Menschen bezieht und so viel bedeutet wie „Wiedergeborene Roh-Fütterer“. Und dann gibt es noch eine dritte Bedeutung mit Zeug zum Zungenbrecher, nämlich „Biologically Appropriate Raw Food“, also „Biologisch artgerechte Roh-Fütterung“ – die Variante, die bei uns am häufigsten verwendet wird.

Und welche Art von Fütterung ist das genau?

Obwohl BARF aktuell ein größerer Trend ist als „Der Hundeflüsterer“ und Agility zusammen, basiert es auf der ursprünglichsten Art der Futteraufnahme: Barfen imitiert das Beutetier, das sich ein Wolf früher einverleibt hätte – lange bevor es Dosen und Näpfe gab. Verschiedene rohe Zutaten werden kombiniert, um die Zusammensetzung einer typischen Wolfsmahlzeit nachzuahmen. Dazu gehören vor allem frisches Muskelfleisch, Innereien und Knochen, aber auch Gemüse und Obst, was den Mageninhalt der Beute imitieren soll.
barfen hund

Wie setzt sich so eine BARF-Ration zusammen?

Im Schnitt erhält ein Hund über seine BARF-Ration etwa 80% Protein und 20% Ballaststoffe aus Gemüse und Obst.
Der Proteinanteil besteht zum Großteil aus rohem Muskelfleisch, dazu kommen Innereien wie Leber oder Pansen sowie eine kleine Menge Knochen oder Knorpel. All das wird durch den Fleischwolf gedreht oder in Stücken verfüttert.
Kohlenhydrate wie Kartoffeln oder Reis gehören zwar eigentlich nicht zur ursprünglichen BARF-Idee, sind aber für viele Hunde beliebte und schmackhafte Sättigungsbeilagen. Für eine dauerhaft ausgewogene Nährstoffzufuhr werden schließlich meist noch Fisch, Kräuter, Öle und Ergänzungspräparate hinzugefügt.
Pfff, sowas gibt’s beim Wolf auch nicht, denkst du? Stimmt! Aber der braucht ja auch kein seidig-glänzendes Fell und hat auch sonst etwas andere Ansprüche als seine domestizierten Nachfahren auf unseren Sofas.

Für welche Hunde ist Barfen geeignet?

Kann jeder Hund gebarft werden?

Sagen wir mal so: Mit einem hochwertigen, auf das Tier individuell abgestimmten BARF-Plan in Kombination mit einer guten Beobachtungsgabe von Herrchen oder Frauchen kann grundsätzlich jeder Hund gebarft werden. Ob es in jedem Fall empfehlenswert ist, ist eine andere Frage – wie auch nicht für alle Menschen eine Paleo-Ernährung oder Low Carb sinnvoll ist.
Beim BARFEN nimmt der Hund deutlich mehr Proteine auf als über herkömmliches Futter. Darm, Leber und Nieren werden mehr beansprucht, um diese zu verarbeiten. Bei Hunden, die mit diesen Organen Schwierigkeiten haben, sollte die BARF-Diät durch einen spezialisierten Ernährungsexperten auf die individuellen Einschränkungen des Tieres angepasst werden.

Auch Welpen können gebarft werden, wenn man auf ihre speziellen Bedürfnisse eingeht:
Der Organismus junger Hunde ist vollauf damit beschäftigt, zu wachsen und ein starkes Skelett auszubilden. Für diese Aufgabe braucht der Welpenkörper eine andere Nährstoffzusammensetzung als ein adultes Tier, zum Beispiel ein Mehrfaches an Calcium. Ist die nötige Versorgung über das Futter nicht gewährleistet, können langfristige Schäden wie eine veränderte Knorpel- oder Knochenstruktur die Folge sein. Das sollte bei der Erstellung der BARF-Plans unbedingt beachtet werden – zum Beispiel durch die Beigabe geeigneter Futterzusätze.

Was sind die Vor- und Nachteile von BARF?

Richtig umgesetzt kann Barfen durchaus eine sinnvolle Fütterungsmethode sein: Es ist naturnah und artgerecht. Der Nährstoffanteil ist höher als in Trocken- oder Feuchtfutter, da alle Bestandteile roh und frisch verfüttert werden. 
Da du das Futter selbst zusammenstellst, weißt du auch immer genau, was dein Hund zu sich nimmt. Du kannst die Zusammensetzung individuell auf dein Tier, seine Vorlieben und Bedürfnisse abstimmen.
Unverträglichkeiten? Krankheiten? Fellwechsel? Auf all das kann man mit BARF super eingehen!
Dennoch ist beim Barfen nicht alles fleischrosig: Gerade am Anfang ist der Zeitaufwand deutlich höher als beim Dosenöffnen. Auch das Tiefkühlfach sollte nicht zu klein sein, damit man mehrere Rationen auf einmal zubereiten und einfrieren kann.
Ein besonders kritischer Faktor aber ist die optimale Nährstoffversorgung. Ist diese nicht gegeben, weil der gewählte BARF-Plan für den eigenen Hund nicht stimmig ist, kann das langfristig sehr gefährlich werden. Denn was viele nicht wissen: Bei erwachsenen Hunden machen sich klinische Symptome einer Mangelernährung mitunter erst nach mehreren Jahren falscher Fütterung bemerkbar.

Ich möchte meinen Hund barfen. Wie fange ich an?

Bevor Du jetzt direkt losläufst, um den perfekten Fleischwolf für dein selbst gemachtes Wolfsfleisch zu kaufen – hier noch ein paar Hinweise für einen sicheren Einstieg in die Welt des Barfens:
Es ist sehr empfehlenswert, den optimalen BARF-Plan für dein Tier zusammen mit einem spezialisierten Tierarzt oder einem professionellen Ernährungsberater für Hunde zu erstellen. Auch bei Krankheiten oder Allergien wissen die Profis, worauf zu achten ist. In unserer Rezeptwelt findest du viele Vorschläge für BARF-Rationen, die von unseren Tierärztinnen und Tierärzten berechnet wurden.
Der Plan steht? Dann kommt es nun auf dich an! Wirf immer wieder ein liebevolles Auge darauf, wie dein Tier mit dem neuen Futter zurechtkommt. Eine langsame Umstellung auf die neue Fütterung macht häufig Sinn: Einige Hunde müssen sich erst an die neue Art der Fütterung gewöhnen, bevor sie zu eingefleischten BARF-Fans werden, die ihren wölfischen Ahnen alle Ehre machen


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